Die Herstellung eigener Produkte macht immer Freude. Aber eine eigene Wurst, wie zum Beispiel eine Leberwurst oder Bratwurst selber zu machen, konnte ich mir nicht vorstellen. Interessant wurde es für mich, als ich von einem Wurstseminar las. Und so ging es an einem Sonnabend ab nach Groß Wasserburg zum Wurstseminar! Das wollte ich mir anschauen!
Und ich kann euch sagen es hat „saumäßigen“ Spaß gemacht!
Von Stefan und Hans (Veranstalter und Fleischer) habe ich so viel Interessantes aus der Welt des Wurstmachens erfahren. Wie zum Beispiel, eine richtig gute Wurst braucht keine Zusatzstoffe, nur das richtige Verhältnis von Fleisch, Fett und Gewürzen. Ja und das alles weiß nur ein langjährigen berufserfahrenen Fleischermeister. Für mich war dieses Event ein voller Erfolg und ich bedanke mich noch einmal herzlich dafür.
Los ging’s bereits früh um 07:00 Uhr, mit einer kurzen Einweisung und der Vorstellung aller Teilnehmer. Kurz darauf trafen wir uns im Schlachthaus, wo schon die erste Hälfte des Schweines hing. Jetzt wurde diese Hälfte zerteilt und festgelegt welche Stücke für welche Wurst verwendet werden. Jedoch nicht jedes Fleischstück kommt in die Wurst! Bei allen Fleischteilen wurde die Schwarte abgezogen, welche dann später für die Sülzwurst verwendet wurde. Alle Teilnehmer durften fleißig mit zerlegen, ausgerüstet mit einem Messer, einem Schutzhandschuh und einem Brettchen. Und es gab natürlich auch eine Menge Fragen, die von unserem Meister sofort beantwortet wurden. Und nun hatten wir uns das Frühstück verdient – Hackepeter (natürlich auch von uns frisch zubereitet) frische Brötchen und Kaffee. Leckerer geht’s nicht!
Frisch gestärkt ging es dann an’s Wurstmachen. Diese Wurstsorten wurden von uns mit tatkräftiger Hilfe und Unterstützung von Hans hergestellt.
- Leberwurst
- Blutwurst
- Bratwurst fein
- Bratwurst grob
- Sülzwurst
- Frühstückswurst
Hausmacher Leberwurst selbstgemacht
Diese Gewürze haben wir für die Leberwurst verwendet:
- Salz
- weisser Pfeffer
- Majoran
- Piment
- Muskat
- Thymian
Wir haben ca. 10 kg Leberwurst hergestellt. Dafür haben wir folgende Verhältnisse an Fleisch verwendet. 3 kg Fett, 3 kg Fleisch, 1 Kg Schweineleber, 2 kg angeröstete Zwiebeln und 1 kg Crasheis. Das Eis wird aber erst im Kutter zugegeben. Wenn man keinen Kutter hat, kann man dies auch mit einer Küchenmaschine (Link zu Amazon) tun.
Die Fleischstücke und die in Streifen geschnittene Leber werden mit der Gewürzmischung vermengt. Anschließend mit der Zwiebel gewolft. Die gewolfte Masse wird nun mit dem Eis im Kutter schön fein zerkleinert. Danach wird diese Masse nur noch in die Därme gefüllt und bei max. 78 °C für 2 Stunden im Wurstkessel abgekocht. Fertig ist eine super leckere Leberwurst.
Anschließend wurden noch die Bratwürste, die Blutwurst, die
Sülzwurst usw. hergestellt. Wie diese gemacht wurden, bleibt erst einmal mein
Geheimnis. Besucht selbst das Wurstseminar und ihr erfahrt alle Geheimnisse
rund ums „wursten“.
Als alle Würste im Kessel zum Abkochen waren, war auch schon unser Mittagessen fertig gegrillt. Es gab leckeren Schweinekamm vom Spieß, Schweinelende vom Grill und leckere Folienkartoffeln mit Sauerrahm. Alles war super lecker, aber richtigen Hunger hatten wir nicht, denn wir haben zwischendurch genascht, denn wir mussten schließlich die Wurstmasse abschmecken.
Nach 2 Stunden und 76 °C Kesseltemperatur, waren die Würste fertig und konnten kurz abkühlen. Alles wurde zum Ende der Veranstaltung gerecht aufgeteilt, so dass jeder noch ein 6-8 kg schweres Wurst- und Fleischpaket mit nach Hause nehmen konnte.
Fazit:
Eine super tolle Veranstaltung, sehr interessant und informativ und natürlich sau lecker. Viele Grüße und herzlichen Dank an Familie Fleschner und Hans, wir kommen bestimmt noch einmal wieder :).