Geschmacksorgasmus oder wie bereite ich Fleisch und co. richtig zu?
Über die richtige Fleischzubereitung wurde und wird immer mal wieder viel diskutiert. Es gibt Magazine, Apps, ganze Sendungen, die nur über Fleisch und dessen Zubereitung philosophieren, diskutieren, debattieren und ausprobieren. Das perfekte Steak ist Männerdomäne und somit eine Wissenschaft. Während Weber sich im Spitzensegment der Grillbranche platziert hat, erobert jetzt ein neues technisches Wunderwerk die Männerwelt.
Der Beefer – Legende oder Wahrheit?
Ein Grill der mit einem 800 Grad heißen Höllenfeuer Oberhitze erzeugt und binnen weniger Sekunden das perfekteste aller Steaks zubereiten kann. Ob da was dran ist, werden wir herausfinden.
Zunächst klären wir, was der Beefer eigentlich ist.
Eine Offenbarung sagt Tim Mälzer, „der grillt Fleisch, wie Fleisch gegrillt gehört“ behaupten die Hersteller, Worte wie „völlig neue Geschmacksdimension“ oder „steakgewordenes Gottesgeschenk“ kursieren durchs Netz.
Fakt ist, in guten Steakhäusern wird mit extremer Hitze gearbeitet und genau das liefert der Beefer. Mit einer Oberhitze von 800 Grad entsteht eine Maillard-Reaktion – dabei bildet sich eine Kruste – die wirkt, als wäre sie karamellisiert worden. Aufgrund der enormen Hitze, findet dieser Vorgang binnen weniger Sekunden statt, so dass das Feuer es gar nicht schafft durch das Fleisch zu gelangen. Außen hart, innen weich. Knackige Kruste und zarter Kern: das perfekte Steak – da sind wir uns doch alle einig.
Da liegt auch eindeutig der Vorteil drin, jedes Steak gelingt gleich. Hält man sich an die Zeitvorgaben und die Einstellung des Rostes, entsteht immer eine gleichmäßige Kruste und ein zarter Kern bleibt zurück. Natürlich muß man auch wissen, das das Fleisch vor- oder nachgegart werden muß. Denn die gewünschte Kerntemperatur erreicht man mit dem Beefer nicht, nur die traumhafte Kruste. Wenn man dies beachtet kann so gut wie nichts verkehrt machen – und das immer.
Der Beefer nur ein Männerspielzeug?
Ganz im Gegenteil. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Vom leckeren Thunfischsteak, Jakobsmuscheln über diverse Fleisch- und Fischsorten bis hin zum Gemüse-Potpourri. Lediglich die Zeitangaben und die Höhe des Rostes sollte man anpassen. Bei 800 Grad zählt jede Sekunde.
Der Beefer bereitet Produkte in Steakhouse-Qualität zu, d.h. alle Würstchen- und vormarinierten Nackensteakgriller finden in dem Beefer nicht ihr Glück. Fest steht, dass sich der enorme Anschaffungspreis des Beefers nur lohnt, wenn man beim grillen wert auf Qualitätsprodukte legt. Auch für einen Grillabend in geselliger Runde lohnt der Beefer nicht, für einen schönen Abend zu zweit mit 2-3 Gläsern Rotwein und erstklassigen Produkten aber allemal. Hier findet ihr meinen Beefer Test.
Wie sieht denn nun ein Gericht im Beefer zubereitet aus?
Zunächst stellt sich die Frage, welches Fleisch bietet sich an. Als Faustregel kann man sagen, je höher die Qualität, desto größer das Aroma. Am besten kauft ihr Dry aged Fleisch – trocken gereiftes Fleisch ist aus vielerlei Sicht unerreicht im Geschmack – aber das sind persönliche Meinungen, die jeder für sich selbst herausfinden muss.
Nachdem ihr den Beefer gezündet habt, lasst ihr ihn 5 Minuten auf höchster Leistung vorglühen.
Dann wird das Fleisch, gänzlich unbehandelt – weder Gewürze noch Fett – auf dem Rost direkt unter die Flamme geschoben, so dass das Fleisch gerade so herein passt. Nach 30-45 Sekunden wird das Stück gewendet: Bereits nach dieser kurzen Zeit hat sich eine schöne knusprige Bräune gleichmäßig über das gesamte Stück ausgebreitet. Nach abermals 30-45 Sekunden packt ihr das Steak in die mitgelieferte Gastroschale und gart es auf die gewünschte Garstufe. Während des Garprozesses legt noch etwas Butter und Kräuter mit in die Gastroschale, so habt ihr am Ende noch eine leckere aromatisierte Butter, ohne großen Aufwand, die man über das Steak träufeln kann.
Bei Krustentieren sollte man die Tiere durch die Schale grillen. Das ganze Tier wird von einem süßlichen Rauchgeschmack durchzogen. Da man die Schale mehr oder weniger verbrennt. Aber Achtung, jede Sekunde zählt bei 800 Grad Oberhitze. Dazu bietet sich etwas Pasta mit Olivenöl und Kräutern an und evtl. noch ein Stück von der Cœur de bœuf.
Lasst es euch schmecken!