- 500 g Grützwurst
- 2 Zwiebeln
- 1 EL Butterschmalz
- 4 große Äpfel
- Saft einer halben Zitrone
- Zutaten für das Sauerkraut:
- 500 g frisches Sauerkraut aus dem Fass
- 1 Lorbeerblatt
- 2 Pimentkörner
- 300 ml Fleischbrühe oder Gemüsebrühe
- 2 Zwiebeln
- 1 EL Butterschmalz oder Öl
- 1 Chilischote oder getrocknete Chiliflocken
- 1 EL Tomatenmark
- 1 EL edelsüßes Paprikapulver
- 1 TL scharfes Paprikapulver
- Salz
- Zucker
Tote Oma – oder Grützwurst – Rezept von damals
Die Grützwurst, auch bösartiger Weise tote Oma genannt, ist ein altes DDR Gericht, dass sehr gerne in Schulküchen und auch in Betriebskantinen zubereitet wurde. Die Rezepte sind damals relativ einheitlich gewesen. Es gab zu der Grützwurst meistens Sauerkraut und Salzkartoffeln.
Die Grützwurst besteht aus diesen Zutaten:
- Schweinefleisch (gekocht)
- Schweineschwarte
- Grütze oder auch Graupen (gekocht)
- Schweineblut
- Gewürze (Salz, Pfeffer, Piment, Majoran)
Diese Zutaten der Grützwurst werden durch einen Fleischwolf gedreht. Diese Masse wird dann in Naturdärme oder Kunstdärme gefüllt. Die so entstandenen Würste werden noch für ca. 30 Minuten in heißem Wasser fertig gegart.
Bei der Zubereitung zu Hause wird die Füllung dieser Grützwurst in einer Pfanne (Amazon) gebraten. Oder eine andere Variante ist es, die Grützwürste im Naturdarm in gewürztem Wasser zu erwärmen. Und dann wird die Füllung einfach nur herausdrückt.
Mehr Infos zum Hintergrund und das Rezept findet ihr in meinem Gastbeitrag zur Toten Oma auf vomWochenmarkt.de
Das bekannte Gericht wurde von mir aber etwas abgewandelt. Ich mag sehr gerne Fruchtiges und Pikantes und das gleichzeitig auf einem Teller. Und so bekam mein geliebter Apfel eine Grützwurst Füllung. Und jetzt fehlte nur noch etwas Scharfes und das war mein mit Chili und Paprika gewürztes Sauerkraut. Und ich muss sagen diese Kombination ist mir vortrefflich gelungen.
Grützwurst – Mein Rezept
Zuerst wird das Sauerkraut zubereitet!
Ein kleiner Tipp von mir, noch einmal aufgewärmt schmeckt dieses Sauerkraut noch besser. Also könnt ihr es schon am Vortag zubereiten.
Das frische Sauerkraut in ein Sieb geben, ganz kurz mit kaltem Wasser abspülen und abtropfen lassen.
Dann das Sauerkraut mit der Brühe, dem Lorbeerblatt und den Pimentkörnern in einen Topf geben und 30 Minuten leicht köcheln lassen, zu weich sollte es nicht werden.
Die Zwiebeln schälen und in kleine Würfel schneiden. In einem anderen Topf Butterschmalz erhitzen, die Zwiebelwürfel darin glasig dünsten, dann das Tomatenmark dazugeben, kurz mit anschwitzen und mit Salz würzen. Die beiden Sorten Paprikapulver unterrühren, 100 ml Wasser dazugeben und die Zwiebeln bei geringer Hitze weich garen. Später kommt dann das gegarte Sauerkraut dazu.
Wenn das Sauerkraut gegart ist nehme ich das Lorbeerblatt und die Pimentkörner heraus.
Nun die Chilischote vom Kerngehäuse befreien und in kleine Stücke schneiden. Jetzt kommen die Chilischote und das Sauerkraut zu den Zwiebeln, alles gut umrühren und nochmals aufkochen.
Eventuell mit etwas Zucker und Salz abschmecken.
Fertig ist das scharfe Sauerkraut.
Jetzt wird die Grützwurst zubereitet!
Von den Äpfeln eine dicke Scheibe abschneiden (ich habe die Stielseite genommen) und mit einem Kugelausstecher aushöhlen. Etwas Wasser mit Zitronensaft mischen und in einen Topf geben. Man braucht nicht viel, nur so viel Flüssigkeit, dass der Boden leicht bedeckt ist. Nun die Äpfel mit der Schnittfläche nach unten in den Topf geben, mit einem Deckel abdecken und einmal aufkochen lassen. Dann die Äpfel wieder herausnehmen und beiseite stellen. Die Äpfel sollten nicht weichgekocht werden, nur so, dass sie noch Biss haben, aber nicht mehr roh sind. Das kurze Kochen mit etwas Zitronensaft hat auch den Grund, dass das Fruchtfleisch nicht braun wird.
Ich habe über meine Grützwurst noch gebratene Zwiebeln gegeben. Das kann jeder für sich entscheiden. Oft werden die Zwiebeln auch zusammen mit der Grützwurst gebraten.
Also die Zwiebeln schälen und in dünne Ringe schneiden. Butterschmalz oder Öl in einer Pfanne (Amazon) erhitzen und die Zwiebeln darin goldbraun braten.
Nun kommt es eigentlich zur Hauptzutat, der Grützwurst. Und da ist die Zubereitung total easy. Ich habe die Grützwurst in einer Pfanne gebraten, dafür den Kunst- oder Naturdarm entfernen und in Stücke schneiden. Ja, und dann nur noch in einer heißen Pfanne erwärmen, immer wieder rühren bis ein dicker Brei entsteht. Manchmal würze ich die Masse mit etwas Majoran und Pfeffer, aber oft ist die Grützwurst schon sehr gut gewürzt.
Jetzt geht es ans Anrichten. Dafür etwas scharfes Sauerkraut auf einen vorgewärmten Teller geben, den Apfel daraufsetzen, mit Grützwurst füllen und die gebratenen Zwiebeln darüber geben. Fertig!
Ja, was soll ich sagen, es sieht angerichtet nicht nur gut aus, es passt auch alles geschmacklich zusammen. Ein paar Kräuterkartoffeln machen dann das schnelle und einfache Gericht komplett.
Vielleicht habt ihr ja Lust bekommen einmal Grützwurst eurer Familie oder Freunden so zu servieren.
Ich wünsche euch gutes Gelingen!